Interview Hannes Wieser


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KS-CIRCLE BIZTALK MIT HANNES WIESER, GESCHÄFTSFÜHRER SCHÖLLER

42 Jahre Eiszeit in Österreich

Vor genau 80 Jahren war ein gewisser Theo Schöller zu Gast in einem Berliner Varieté und sah ein Eis am Stiel. Davon inspiriert, beschloss er, selbst Eis herzustellen und startete eine internationale Erfolgsgeschichte voller Genuss-Kreationen und Spaßwelten. Seit 1973 werden auch die Österreicher von Schöller verwöhnt. Anlass genug für Univ.-Lektor Mag. Karin Strahner, Chefin des exklusiven Wirtschaftsclubs  K.S.-Circle,  den  Geschäftsführer  von  Schöller, Mag. Hannes Wieser, zum BizTalk zu treffen.

Herr Wieser, wann haben Sie zum ersten Mal ein Schöller-Eis genossen?

Daran  kann  ich  mich  noch  sehr, sehr gut erinnern: anlässlich eines Ministranten-Ausflugs  –  ich  war damals 13 Jahre alt – sah ich beim Wirtshaus eine neue Eistafel, WOW! Ich  war  immer  schon  neugierig, also  probierte  ich  gleich  eines, und  zwar  die  „Waffeltüte“  mit  Vanille-Eis  und  Kirschsauce  um  7 Schilling. Der wahre Luxus angesichts meines Taschengelds,  aber  es  war’s  wert.  Mhhhh, cremiger  Genuss  pur  und  Liebe  auf  den  ersten Blick!

Hätten  Sie  sich  gedacht,  dass  Sie  einmal die  Schöller-Geschichte  in  Österreich  mit gestalten würden?

(Lacht) Nein, nie. Nach meinem Wirtschafts-Uni-Abschluss wusste ich nur Eins: meine Leidenschaft liegt im Verkauf – und: ich bin ein Genuss-Mensch; das galt es zu kombinieren und gezielt für meine Karriere  einzusetzen. So kam ich über meine beruflichen Stationen bei Ottakringer und Procter&Gamble schließlich zu Schöller. Unglaublich: das ist bald 20 Jahre her, ich feiere demnächst mein rundes Schöller-Geschäftsführungsjubiläum.

Was hat sich seither verändert?

Meilensteine! Allen voran die Eingliederung von  Schöller  in  die  Nestlé-Gruppe  und  die  damit einhergehenden extrem hohen Qualitätsstandards  dieses  internationalen  Konzerns, aber auch die Integration der cremigen Mövenpick-Premium-Produktlinie  und  die laufende,  spannende  Produktinnovation, wie  z.B.  Schöller-Tropenfeeling Pirulo  Pineapple,  Macao  Waldfrucht,  oder  Mövenpick  Frozen Yogurt,  die  aber  auch  zeitgleich Platz lässt für die beliebten Klassiker  aus  meiner  Kindheit,  wie  z.B. dem „Sandwich“ (Erdbeer-Vanille-Schoko-Eis wie ein Sandwich zwischen  Keks-Schichten)  oder  dem „Rum-Fass“  oder  „Bum-Bum“,  das
knallrote  Stieleis,  das  anlässlich des  Siegeszugs  von  Boris  Becker 1987 eingeführt wurde.

Bei  Schöller  denkt  man  spontan  an  die  klassische  Eiskarte,  die  wir  alle  kennen. Aber  was  gehört  da  eigentlich  noch  alles  dazu?

Generell  ist  Schöller  DER  Eisgenuss-Spezialist  für  die  gesamte Familie, aber auch für  Tiefkühl-Backwaren!  Im Letzteren  bieten  wir  ein breites  „Körberl“-Sortiment an, vom Brot und Baguette, Laugen-Gebäck,  Plunder, Croissants  bis  zu  Kuchen und  Torten.  Beim  Eis-Sortiment haben wir drei Marken unter  unserem  Dach:  allen voran  das  „Schöller“-Sortiment,  dann  das  Premium-Sortiment von „Mövenpick“ und – last but not leat – die Italienische Linie „Antica Gelateria  del  Corso“,  hergestellt  in  Parma,  im  Herzen der Emilia Romagna; Dolce vita-Genuss pur!

Bei  Schöller  fällt  mir  auch  sofort  die  Ö3-Schöller-Sommer-Promo-Tour ein, richtig?

O  ja,  richtig!  Die  Marke  Schöller  steht  für Spaß und eine junge Zielgruppe – das wollen wir  immer  und  überall  vermitteln.  Deshalb sind  wir  auf  allen  coolen,  großen  Events  in  Österreich  mit  unserem  Eisstand,  Eiswagen  und  den  sympathischen  Eisverkäufern  vertreten,  sei  es  am  Donauinsel-Fest,  beim  NovaRock-Festival  und  anderen großen Konzerten, bei denen wir die Jugend erreichen.  Dazu  gehört  auch  unsere  Roadshow in Kooperation mit Ö3; dazu tourt der Schöller-Eiswagen  quer  durch  Österreich. Morgens  wird  auf  Ö3  angekündigt,  wo heute  der  Eiswagen  mit  Gratis-Eis  auf  die  Hörer wartet. Das ist  eine coole Aktion, die wir seit über 15 Jahren fahren und die wir gemeinsam mit  dem  Ö3-Team  entwickelt  haben.

Was  machen  Sie  noch,  um die junge Zielgruppe zu erreichen?  Ist  Social  Media ein Thema?

Klar  sind  wir  auf  Facebook und  haben  Fans;  aber  das behaupten ja alle! Wir haben allerdings ein eigenes hausinternes Team, das die News der Parties & Events postet, zum  Freeze  Fotowettbewerb aufruft & Co. Und genau so funktioniert es auch: 65.000  aktive  Fans  folgen uns  und  empfehlen  uns  weiter!

Worauf  sind  Sie  als  Schöller-Geschäftsführer besonders stolz?

Natürlich auf unser Sortiment, das sich ständig mit großartigen Innovationen präsentiert,  aber  auch  auf  die  Errungenschaften in Bereich Ernährung, Gesundheit  und  Nachhaltigkeit.  Da  hat Nestlé eigene  internationale Kriterien geschaffen, die weit über die gesetzlichen Standards und Vorgaben hinausgehen!  Das  betrifft  z.B.  unsere  Lieferantenauswahl,  aber  auch  Wareneingangskontrollen. So  setzen  unsere  Eismacher  ausschließlich  auf natürliche Bourbon-Vanille aus zertifiziertem und umweltschonendem  Plantagen-Anbau  auf  Madagaskar; den Kakao beziehen wir zum Großteil aus UTZ-zertifizierten Partnerkooperationen der Nestlé-Cocoa-Plans an der Elfenbeinküste.

Lassen  Sie  uns  über  Kinder  plaudern?  Ist  Eis nicht eine ungesunde Verführung für die Kids?

Kinder, Ernährung und Marketing sind ein heißes Thema. Kinder sind leicht zu verführen, gerade mit  Süßem.  Als  Nestlé-Konzern  mit  höchsten ethischen Ansprüchen haben wir uns aber dieser Verantwortung gestellt. Einerseits haben wir intern eigene „Quality for Kids“-Kriterien geschaffen,  die  die  neuesten  ernährungswissenschaftliche  Kriterien bei der Produktentwicklung einfließen lassen,  aber  auch  Kcal-Gehalt,  Fettzusammensetzung  und  den  Salzgehalt unserer  Produkte  regeln;  andererseits sind  wir  freiwillig  der  „EU-Pledge“  als Partner angeschlossen; eine freiwillige Initiative aus dem Bereich „Food & Beverages“,  die  gemeinsame,  strenge  Regeln  für Marketing und Werbung an Kinder unter 12 Jahren aufstellen und sogar bewusst und freiwillig auf  Werbung  verzichten,  wenn  die  Produkte nicht  den  strengen  Auflagen  bezüglich  der  Inhaltstoffe entsprechen.

Da liegt ja dann die nächste Frage nahe: Tun Sie auch „Gutes“ im Sinne von Charity?

Am  besten,  Sie  fahren  nach  Kärnten  zum  „Frühlingsfest  in  Kärnten“,  respektive  nach  Glanhofen bei Feldkirchen. Dieses Fest zu Gunsten der Krebshilfe wurde von den Schöller-Mitarbeitern  vor  rund  zwanzig  Jahren  ins  Leben  gerufen. Der Ideen-Vater dazu war und ist nach wie vor unser Verkaufsleiter Martin Treffner, der mit seinem Team alles, aber wirklich alles organisiert  …  und  mit  viel  Spaß  und  Freude Geld für die Kinder eintreibt. Unglaublich, 2014 wurden € 82.000,- eingenommen und der Krebshilfe zu Verfügung gestellt. Aber natürlich gibt es auch eine  Vielzahl  weitere  Charity-Maßnahmen,  wie z.B. die Organisation einer Schöller-Eis-Party für 100 Personen, die wir kürzlich bei der „Licht-ins-Dunkel-Gala“ um mehr als € 4.000,- versteigert haben.

Und jetzt zum Thema Golf: Eis und Golf, gibt es einen Zusammenhang?

Golfer  sind  Genussmenschen, und wir haben Produkte, die für höchsten Genuss stehen. Allein hier  haben  wir  schon  eine große  Gemeinsamkeit.  Nach einer  intensiven  und  mehr oder  weniger  erfolgreichen
Golfrunde hat man sich schon zumindest  eine  cremige  Eis-kreation von Schöller verdient, oder? Genuss ohne schlechtes Gewissen.

Spielen Sie selbst Golf?

Es gibt wohl keine Sportart, die ich nicht ausprobiert  habe;  dazu  gehört  auch  Golf.  Allerdings war  das  nicht  auf  meinem  Sport-Plan,  wie  Ski-Fahren  oder  Tennis-Spielen,  sondern  entstand aus  einem Zufall heraus: wir waren mit der Familie in Südafrika zur Safari. Toll, aber anstrengend. Zum Relaxen legten wir noch ein paar Tage auf Mauritius ein. Auch toll, aber nach zwei Tagen war ich „über-relaxt“, heißt, mir war langweilig. Gott sei Dank gab es einen Golfplatz ante portas – und ich  war  schon  dort.  Seither  stellen  sich  meine Damen – i.e. meine Frau und meine beiden Töchter  –  immer  wieder  den  allgemein  bekannten
Golfer-Erkenntnissen: „ohne Üben geht gar nix“ und „bloß nicht ärgern“. Ich sehe das ganz relaxt, es geht ja um nichts, fast nichts. (Grinst, weil: er  ärgert sich am meisten von  allen…).
 

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