30 Jahre Golfclub Adamstal-Franz Wittmann


Ein Rückblick in Bildern und Dokumenten

„ETWAS EINZIGARTIGES GESCHAFFEN!“

Vom Rallyefahrer zum Golfplatzbetreiber! Vier Wörter, hinter denen eine 30 Jahre lange, aufregende und gleichzeitig wunderbare Geschichte voller Leidenschaft, Herzblut, Optimismus und Idealismus steckt. Drei Jahrzehnte Golf im Adamstal – Grund­ genug für ExtraGolf & Reisen-Redakteurin Barbara Behrendt mit Rolanda und Franz Wittmann im Familien-Archiv zu stöbern:

Höhe­punkte, Glanzzeiten, und Herausforderungen – von einer Golfanlage in einer waldreichen Oase im niederösterreichischen Alpenvorland, die heute zu den spektakulärsten in Europa gehört.

Die Geschichte der Golfanlage im Adamstal spiegelt Ihr Leben wider, Franz Wittmann, das Leben eines Visionärs, 12fachen österreichischen Rallye-Staatsmeisters, Kader-Skifahrers, begeisterten Golfers, liebevollen Familienmenschens und charmanten Gastgebers. Mit dem Bau des Golfplatzes vor­ genau 30 Jahren ließen Sie Adamstal wieder „aufer­stehen“.

Ja, so ist es. Wo einst ein Hotspot für erholungssuchende Sommerfrischler und die Heimat unseres Sägewerks war, empfängt heute eine der angesehensten Golfanlagen Gäste aus der ganzen Welt. Was es allerdings bedeutete, die „Auferstehung“ zum Golfplatz umzusetzen, war mit größten Herausforderungen verbunden. Viele Menschen in unserem Umfeld meinten, es sei eine Spinnerei. Wir haben uns aber durchgesetzt –und ohne Rolanda, die glücklicherweise neben mir, dem Visionär, die Pragmatische im Wittmann-Team ist und meinen Partner und Freund Hans Zöchling wäre das Projekt­ niemals zustande gekommen.

Was gab den entscheidenden Impuls, überhaupt einen Golfplatz zu bauen?

Ich war zu dem Zeitpunkt weltweit in Sachen Motorsport unterwegs und hatte eines Tages in Neuseeland die Gelegenheit, ein Golfturnier live zu erleben. Glauben Sie mir, ich wurde sofort golfnarrisch. Immer wenn ich dann nach Hause kam, führte mich mein Weg zuerst natürlich zu meiner Familie und ins Sägewerk, aber dann sofort auf den Golfplatz. Verstehen Sie jetzt, dass ich meinen­ eigenen Platz haben wollte … (schmunzelt)?

Das kann ich gut nachvollziehen! Und wie ging es dann weiter?

Meine Heimatbesuche waren ja immer nur kurz. So traf ich mich zwischendurch mit ­Planern und Landschaftsarchitekten und verhandelte mit Behörden zu Fragen des Landschaftsschutzes. Nachdem alles unter Dach und Fach war, gab es grünes Licht: 1995 konnten wir die ersten neun Löcher eröffnen – den heutigen Wallerbach-Kurs. Das war am 24. September 1995. Ein traumhafter Spätsommertag, und alle waren gekommen, um mit den Wittmanns zu feiern. Ich war so stolz auf unseren Golfplatz und konnte die ganze Skisport- und Polit-Prominenz begrüßen, mit der mich noch heute eine jahrelange Freundschaft verbindet, genauso wie Golferinnen und Golfer des GC Adamstal, der zum Start schon 300 Mitglieder hatte, Gäste aus dem In-und Ausland sowie der damalige ÖGV-Präsident Fritz Jonak und als Ehrengast, Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll. Er schlug übrigens den „goldenen Ball“, traf ihn zum Erstaunen aller, weil er ja gar kein Golfer war.

Es dauerte dann nicht lange, bis Sie die zweiten Neun in Angriff nahmen.

Ja, das war drei Jahre später, und sie sind heute die Löcher eins bis neun des Championship-Kurses. Die ersten Neun, die wirschon ­ gebaut hatten, wurden nun die zweiten. Die dritten neun Löcher, die den Championship-Kurs vervollständigten, entstanden 2007. Die bis dahin zweiten Neun wurden dann zum heutigen Wallerbach-Kurs. Eigentlich haben wir ja 28 Löcher – heißt das 19. Loch, ein Par 3, ist das sogenannte „Wettenloch“, auf dem so manche feuchtfröhliche Runde ausgespielt wird.

Auch die Eröffnung der zweiten Neun war wieder ein herausragendes Ereignis in der österreichischen Golfszene.

Die haben wir am 12. September 1998 mit einem großen Turnier gefeiert, und wieder  waren sie alle da, von meinem Rennfahrerkollegen Walter Röhrl bis zu den Skisprunglegenden Toni Innauer und Hubert Neuper. ÖGV-Präsident war zu der Zeit Johannes Goess-Saurau, der es sich ebenfalls nicht nehmen ließ, mein Gast zu sein, und dem ich 2006 als ÖGV-Präsident folgte. Auch Ex-Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky und Ehefrau Christine befanden sich unter den Ehrengästen.

Meilensteine war auch der Bau des Clubhauses 1995 und der Halfway-Hütte, 1999, die im Rahmen der dritten Neun errichtet wurde, und in der bis heute Ihre Schwiegermutter Herta das Zepter in der Hand hält.

Der Bau des Clubhauses war in der Tat ein Ereignis. Das Haus bestand ja schon. Es war das Gasthaus, in das die Sommerfrischler seinerzeit die Ruhe und gute Luft des Adamstals genossen. Die Außenwände blieben erhalten, alles andere wurde abgetragen und neu aufgebaut. Die Holzhütte nach der Neun ist nach wie vor eines der beliebtesten Halfway-Häuser, denn was Herta hier serviert, ist legendär: herzhafte Speck- und Schmalzbrote, dazu einen Gemischten Satz vom familieneigenen Weinberg bei Wien.

Dass der Golfplatz des GC Adamstal heute zu den Leading Courses gehört, sich grandios im Design zeigt und stets makellos gepflegt ist, ist ja auch den internationalen Turnierveranstaltern aufgefallen.

Auch darauf bin ich stolz, dass so bedeutende Turniere bei uns stattgefunden haben: Von 2004 bis 2008 die MAN Open, von 2013 bis 2017, die Adamstal Open powered by Euram Bank und von 2018 bis 2024 die Euram Bank Open als Challenge bzw, einmal als European Tour (2020).

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?

Erst einmal feiern wir in diesem Jahr das Golfplatz-Jubiläum. Geplant ist am 12. Juli ein großes Jubiläumsturnier. Ob es für mich etwas ruhiger wird, und ich in die zweite Reihe wechseln kann, wird sich zeigen.

Wie haben Sie die vergangenen 30 Jahre mit ihren vielen Höhepunkten, Tagen, an­ denen es auch mal nicht so gut lief, erlebt?

Während der Baumaßnahmen gab es keinen Tag, an dem ich nicht auf der Baustelle war. Ich habe alles miterlebt und geprägt, was dort geschah – von der Namensgebung jedes einzelnen Lochs bis zum Steine klauben. Und heute gehe ich oft allein über die Anlage, bleibe stehen, schaue auf mein Werk, das mit so viel Herzblut entstanden ist und sage zu mir selbst – allerdings mit einem Zwinkern im Auge: Reich werde ich damit nicht, aber es ist so schön …




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